
Cap Ferret
“Wellen denken und planen nicht. Sie wollen auch nicht ihren Aufstieg nach jedem Fall verbessern. Sie bleiben ihrem Ursprung treu.”
– Pavitraa Parthasarathy
Das Cap Ferret (nicht mit Saint Jean Cap Ferrat am Mittelmeer verwechseln) ist eine 25 km lange Landzunge im Südwesten Frankreichs, welche zwischen dem atlantischen Ozean und der Bucht von Arcachon aus dem Festland ragt. Die Strände sind hier weit und breit. Es gibt Platz. Pinienwälder und Sanddünen. Der Wind fegt regelmäßig zwischen 10 und 15 Knoten.
Die Wellen rollen und wer hier surft und badet hat vermutlich schon einige Waschgänge am eigenen Leib erlebt.
Die Einwohner der Halbinsel sind mit den recht rauen Wetterverhältnissen der kälteren Monate vertraut. Viele von ihnen arbeiten in der Austernzucht, ein von Generation zu Generation weitergeführtes Familiengeschäft welches bis ins Jahr 1849 und der damaligen Gründung der kaiserlichen Austernparks unter Napoleon III zurückblicken kann.
Die Austernzucht ist ein harter Beruf. Körperlich anstrengend. Die Arbeit im Wasser mit den Schalentieren lehrt Demut, Geduld und Resilienz. Der Zuchtprozess besteht aus über 50 Etappen. Austern sind sensible Lebewesen. Es gibt wenig Platz für Fehler. Das Leben wird von den Gezeiten bestimmt. Ebbe und Flut. Was die Natur gibt, das kann sie sich auch wieder zurückholen.
Im Juni ist hier noch alles sehr ruhig. Keine Hochsaison. Maximalwerte bei den Temperaturen liegen zwischen 25°C und etwas über 30°C. Die Wassertemperatur ist zwischen 17°C und 20°C. Die Sonne geht spät unter. Die Tage sind jetzt am längsten und es gibt genügend Tageslicht um gegen 22:00 Uhr noch ein paar Kurven auf den Wellen zu probieren.
Die hier verbrachte Zeit mit der Familie war genau das Richtige um dem Arbeitsalltag zu entkommen. Morgens den Wind auf Wisuki checken bevor man zu Fuß durch den Pinienwald und die Dünung Richtung Strand läuft hat etwas Meditatives. Und wenn man erstmal das Salz schmeckt und den Wellengang spürt, dann wird einem klar wieso der Mensch zu über 70% aus Wasser besteht.
Am Tag meiner Abreise erzählt mir der Bäcker in der kleinen Ortschaft Le Canon, dass er an Tagen wie heute, wo der Himmel klar ist, er bevor er seinen Laden um 6 Uhr aufmacht, zu Fuß den Hügel hinter dem Rathaus hochgeht und sich von dort aus den Sonnenaufgang anschaut.
Ich frage Ihn ob man nach all den Jahren hier dessen nicht müde wird, woraufhin er mir mit ruhiger Stimme antwortet:
„Niemals.“
„Jeder Sonnenaufgang ist anders.“
Jeder Sonnenaufgang hat eine ganz eigene Schönheit.“









































Die meisten Bilder wurden – wie gewohnt – mit einer Canon 5D Mark III und den Objektiven Canon 50mm 1.4, Canon 85mm 1.8 und Canon 16-35mm 4.0 geschossen.
Unterwasseraufnahmen waren dank einer GoPro Hero 3 Black Edition möglich.
Dieser Artikel ist ebenfalls in den Sprachen Französisch und Englisch erhältlich.